Saison 00/01
1. Till "Ernst August" Stöcker (Honda) | ||||||||
Harry Wild: Mensch Herr
Stöcker, sie leben auch noch? Till Stöcker: Tja Ihnen bleibt auch nichts erspart oder? Harry Wild: Wo ich Sie gerade am Flughafen treffen, ich wollte Ihnen noch ein paar Fragen stellen zu Ihrem Rennen in Glen. Till Stöcker: Na dann mal zu. Harry Wild: Beschreiben Sie doch einfach mal das Rennen aus Ihrer Sicht! Till Stöcker: Tja wie Sie wissen ist das Rennen schon ein paar Tage her aber ich werd?s trotzdem mal versuchen. Also zu beginn ist mir mit dem Honda eine Tolle Qualizeit gelungen. Mit dem Honda in Glen eine hohe 5er Zeit zu fahren, ist schon ganz ordentlich. Leider schläft die Konkurrenz für wahr nicht. Das Sileem sehr schnell sein würde hatte ich erwartet. Als dann auch noch Brabham Ebi Krieger aus der Kiste gezogen hat, war klar das ich maximal dritter werden konnte. Das mich Smudo versägt hätte ich nicht gedacht - Hut ab vor seiner Entwicklung, wenn der Kerl in Spa so weitermacht sehe ich nur seine Auspuffrohre... Harry Wild: Herr Stöcker ich hab Sie nach dem Rennen befragt. Till Stöcker: Ja aber einen Satz gestatten Sie mir bitte noch. Also dasAbschneiden von Jimi Bondi.... |
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Harry Wild: Das Rennen! Till Stöcker: Gut, mein Start war wiederum dank meines hervorragenden Honda vom feinsten. Damit hatte ich Smudo sofort im Sack und konnte als dritter in Lauerstellung zur Spitze mein Rennen beginnen. Danke einer super Teamleistung... Harry Wild: Lange währte dieser dritte Platz aber nicht oder? Smudo äußerte sich ja auch schon in einer Stellungnahme über ihren Fehler, bei der ersten Durchfahrt der Loop. Till Stöcker: Also jetzt mal langsam! Nur weil ich z.Z. Psychopharmaka nehme und künstlich ruhig gestellt werden können Sie mit mir hier nicht alles veranstalten. Ich habe keinen Fehler begangen, ich hab bei der Anfahrt zur Loop plötzlich einen blauen Eagel im Rückspiegel immer größer werden sehen. Bevor mich der junge Heißsporn gleich in der ersten Runde aus dem Rennen schießt habe ich innen die Tür geöffnet.... Harry Wild: Und war das keine Fehleinschätzung? Till Stöcker: Hm im nachhinein betrachtet schon. Das Manöver war blitzsauer und gekonnt. |
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Harry Wild: Und dann noch
Titop.. Till Stöcker: Ja auch in der ersten Runde ich weiß aber was sollte ich machen? Haben Sie sich mal angeschaut, wo der mit seinem Cooper bremsen kann? Man gebe mir diese Bremsen in meinem Honda und ich bin unschlagbar! Harry Wild: Aha mal wieder das Material - was? Till Stöcker: Scheiße nein der Honda ist ein super Auto, aber unser Bremsenlieferant aus Italien hat einfach noch ein wenig arbeit vor sich. Harry Wild: Gut kommen wir zu... Till Stöcker: Nee nee ganz langsam. Meine Taktik hat sich doch ausgezahlt - oder nicht?!?! Keine zwei Runden später hatten sich die beiden Heißsporne vor mir abgedreht und Ebi Krieger konnte ich mir auch anschauen, wie er seinen Brabi wieder versucht hat flott zu machen. Harry Wild: Somit waren Sie auf dem zweiten Platz. Wie gings weiter? Till Stöcker: Ich habe mir - Verzeihung - den Arsch aufgerissen um an Sileem ran zu kommen. Aber während der Afrikaner da vorne gemütlich durch die Gegend gegondelt ist bin ich Qualispeed gefahren, mit dem Resultat, das ich den Abstand gerade eben halt konnte. Harry Wild: Wie sind Sie dann auf den ersten Platz vorgefahren? Till Stöcker: Ich habe hart gekämpft und nie aufgegeben und Sileem hat einen Defekt gehabt und einen dummen Fehler gemacht. Harry Wild: Fehler? Till Stöcker: Ja als Spitzenpilot muß man sich so im Griff haben, das man nie mit Omatempo auf die Ideallinie in der Speedtrap zieht, wenn sich von hinten ein anderes Fahrzeug im Rennspeed nähert. Harry Wild: Ok und weiter? Till Stöcker: Sileem war bärenstark und hat meinen Vorsprung ruck zuck wieder aufgeholt. Dann hing er mir hinten am Heck und hat mich unter Druck gesetzt. Harry Wild: Und? Till Stöcker: Tja der Heißblüter hat ein paar Taktische Fehler gemacht, die haben Ihm das Rennen gekostet. Harry Wild: Was für taktische Fehler? Till Stöcker: Also zum einen hat er die Entscheidung zu schnell gesucht! Wir hatten 30 Sekunden Vorsprung vor dem dritten und er konnte sehen, das er über eine Sekunde schneller war pro Runde. In einer solche Konstellation muß ich Ruhe bewahren und auf meine 100%ige Chance warten. Weiterhin hat er seine Angriffsversuche sehr schlecht vorbereitet und hat sich von mir Runde für Runde in die gleiche Falle locken lassen. |
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Harry Wild: Was für eine Falle? Till Stöcker: Hören Sie überspannen Sie den bogen nicht! Auch die Wirkung von starken Psychopharmaka ist begrenzt. Ich habe schon viel mehr gesagt, als ich preisgeben sollte. Harry Wild: Wie bewerten Sie den Angriff vom Händchen, der einen Dreher für sie beide zur Folge hatte? Till Stöcker: Zu dem Manöver habe ich mich eben schon ausgelassen. Der Versuch war dumm, in der Situation, in der Sileem sich befand. Aber die Berührung ist nicht allein seine Schuld. Aber wo kommen wir denn dahin, wenn ich in solch einer Situation nicht auf meine Linie poche? Ich lasse jedem gerne Platz zum Überleben, ABER nicht mehr..... Harry Wild: Und die Reaktion von Händchen nachdem Dreher? Till Stöcker: Hut ab! Sein Team wird ihn bestimmt in der Luft zerrissen haben, das er so sportlich gehandelt hat und da denn Sieg weggeschmissen hat. Aber ich kann nur sagen: GÖSSTEN RESPEKT vor dieser Sportlichen Einstellung! Harry Wild: Haben sie ihn schon darauf angesprochen? Kann ich da Anzeichen einer Möglichen Freundschaft entdecken? |
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Till Stöcker: Es gibt keine
wirklichen Freundschaften unter Fahrern! Aber ich kann nur sagen: man sieht sich immer
zweimal im Leben. Das gilt auch für Sie Herr Köster! Harry Wild: Genau Köster: schildern Sie doch noch kurz die letzten Runden! Till Stöcker: Also aufgrund einiger Problem war mein gesamter Vorsprung von ca. 30 Sekunden auf Herrn Köster aufgebraucht. Mit dem sehr schweren Honda konnte ich den Ferrari von Köster nur mit Mühe und Not die letzten Runden auf Distanz halten. Das hätte auch bis ins Ziel knapp gereicht aber dann kamen Überrundungen mit ins Spiel. Zwei Runden vor Schluß G. Smith, der sich zwar fair verhalten hat, aber mich mindestens eine halbe Sekunde gekostet hat. Das Reichte, damit Köster direkt dran war. Dann liefen wir in der Speedtrap auf Holger Lenz auf. Auch der war in keinem Positionskampf, aber hat sich nicht in Luft aufgelöst, also mußte ich hinten dran bleiben und die Linie zu machen, so das Köster nicht vorbei konnte. Tja und Köster meinte dann mich auf dem Gras angreifen zu müssen. Das muß man sich mal vorstellen, den Führenden zwei Kurven vor Schluß auf'm Gras!!! Naja ich hab ihn im Rückspiel verschwinden sehen und dann mußte ich schon das er mir gleich in die Seite kracht. |
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Harry Wild: Und dann? Till Stöcker: Ich konnte nur noch auf den Einschlag warten, aber ich wußte was jetzt passiert und war vorbereitet. Dadurch konnte ich das Auto schnell abfangen und meinen zweiten Sieg für Honda ins Ziel retten. Immerhin wurde diese Aktion gerecht mit einem vierten Platz bestraft. Tja so ist aus einem sicheren zweiten Platz ein vierter geworden. |
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Harry Wild: Herr Stöcker vielen
dank für dieses Interview, ich hätte nicht für Möglich gehalten, das ich mal sowas zu
Ihnen sage. Till Stöcker: Ja find?s auch total dufte Du. Hach die Welt is aber auch schön z.Z. Harry Wild: Danke Herr Stöcker! Ach werden Sie in Spa antreten? Till Stöcker: Klar! Harry Wild: Aber Sie sind doch noch keinen Meter gefahren oder? Till Stöcker: Nein aber ich werde es einfach schön locker angehen lassen. Harry Wild: Gut dann wünsche ich Ihnen noch viel Glück und tu Sie mir bitte einen Gefallen..... Till Stöcker: Klar Herr Wild - welchen? Harry Wild: Nehmen Sie diese Psychopharmaka noch ein paar Jahre. Till Stöcker: Nee nee nee Du Harry das geht leider nicht, da morgen das Rennen ansteht muß ich jetzt leider diese Therapie abbrechen. Harry Wild: Ohhhh Schade! Till Stöcker: Ja du find ich auch aber mein Psychologe sagt ich habe schon ganz dufte Fortschritte gemacht. |
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2. Sileem "Das Händchen" Hassan (Ferrari) | ||||||
Das Training verlief für mich optimal. Gleich im
ersten Turn fuhr ich eine neue persönliche Bestzeit + konnte mich somit für den Rest des
Trainings mit verschiedenen Tankstrategien beschäftigen. Letztendlich kam ich zu dem
Ergebnis, dass genau ein Tankstop optimal sein müsste. Meine PB reichte knapp für die Pole. Neben mir stand Ebi. Ich ging eigentlich davon aus, daß Ebi vor mir durch die Esses fahren würde, da ich nach wie vor Startprobleme mit dem Ferrari habe. Aber Ebi liess es vorsichtig angehen + so konnte ich die Spitzenposition behalten. Ebi versuchte sofort mich zu attackieren + verbremste sich bereits bei der ersten Durchfahrt durch die Loop. Von da an hatte ich bis zu meinem Tankstop keinen direkten Gegner mehr. Nach ca. 3 Runden kristallisierte sich Till als mein direkter Gegner heraus, ich konnte allerdings, ohne zu hart fahren zu müssen, den Vorsprung kontinuierlich vergrössern. Ab Runde 15 fing die Nervosität an grösser zu werden. Die Überrundungsphase hatte begonnen und ich hatte ca 6 sec Vorsprung auf Till. Mir wurde plötzlich klar, dass ich dieses Rennen eigentlich nur noch durch einen Fehler verlieren kann. Wenn jemand das Gefühl kennt wie es ist, fast 2 Jahre lang kein Rennen mehr gewonnen zu haben, kann er sich gut in meine Situation hineinversetzen. Ich überlegte, ob Till wohl auch einen Tankstop oder vielleicht sogar zwei einlegen würde. Ab Runde 20 wusste ich, dass er - wenn überhaupt - nur einmal nachtanken würde. |
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Runde 28: 11 Sekunden Vorsprung zeigt mir die
Boxentafel an. Am Ende der Runde steuere ich die Box an - nachtanken - weiter. Alles
verlief Problemlos. Nach der nächsten Runde zeigt mir die Boxentafel noch 7sec Vorsprung
auf Till. Scheinbar macht er also keinen Boxenstop. Um keine Blösse zu zeigen, fahre ich
direkt nach dem Stop recht druckvoll um den Vorsprung weiter auszubauen - und das war ein
Fehler - Zwei Runden später platzt mir auf der Geraden nach der Loop bei vollem Tempo der
Motor. |
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Einen schlechteren Platz kann man sich dafür nicht aussuchen. Shift/R und weiter. Till fährt vorbei als ich noch im 2 Gang hochbeschleunige - Da passiert der 2. Fehler: ich fahre wieder auf die Ideallinie obwohl ich noch nicht volles Tempo draufhabe. Von hinten nähert sich Jimi, der die Situation auch falsch einschätzt und *BUMM* ... nochmal Shift/R. | ||||||
Durch Tills Boxenstop am Ende der
Katastrophenrunde hält sich sein Vorsprung in Grenzen: 6sec. Bereits vier Runden später
hänge ich in seinem Heck. In Big Bend verliert Till so viel Boden, dass ich mich neben
ihn bremsen kann ... nebeneinander gehts runter zur Ninety - Till aussen, ich innen ...
Till fährt Kampflinie und ... verliert. Beim Einlenken berührt Tills rechtes Vorderrad
mein linkes Vorderrad und schon fliegt er ab. Da ich mich in dem Moment selbst für nicht
ganz unschuldig an dem Crash halte (und da Till nicht Brabham fährt ;-), warte ich auf
Till und lasse ihn wieder passieren. Jetzt geht es einige Runden gemeinsam durch die Prärie. Ich verzichte diesmal auf ein weiteres Manöver in der Ninety und warte auf meine Chance in der Loop. Leider kommt Till Runde für Runde besser aus der Ninety und schneller durch die Esses, so dass ich nichts tun kann. Anfang Runde XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX haben wir Holg vor uns. Holg geht vor den Esses vom Gas um Till vorbeizulassen, direkt hinter Till bin bereits ich ... dann macht der Unglücksrabe Holg die Ideallinie wieder zu ... ich versuche noch links vorbeizugehen, aber genau in dem Moment als ich nach links ziehe, will Holg die Ideallinie freimachen und zieht auch nach links rüber - ich kann die Kollision nicht mehr vermeiden ... ich drehe mich, Holg kann weiterfahren. |
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Till hatte anscheinend gewartet (wohl um sich zu revanchieren. thanx Till :-), so dass ich trotz der Begegnung mit Holgi nicht allzu lange brauche um wieder aufschliessen zu können. Als ich wieder dran bin, gelingt es mir auch endlich mal flott hinter Till durch die Ninety zu brausen ... "Jetzt!!!" schreit alles in mir ... "Was ist das? AAAAAAHHHH!!!". Auf der Zielgeraden versuchte der vom Überrundenlassen wohl schon ganz entnervte Averell in 3 Zügen zu wenden. Direkt hintereinander knallen Till und ich ihm in die Seite :-(. Till kommt zuerst zum Stehen und Shift/R drücken, danch Averell, der sich dabei allerdings etwas mehr Zeit lässt, zuletzt drücke ich Shift/R. Noch bevor ich hochbeschleunigen kann, kann Axel an mir vorbeiziehen. | ||||||
Völlg von der Rolle mache ich kurze Zeit später
einen Fehler, so dass auch Smudo an mir vorbeiziehen kann und wenig später drehe ich mich
auch noch in der Loop raus. Danach habe ich mich aber wieder gefangen und schreie auch
schon weniger ;-). Letzten Endes hab ich noch Glück im Unglück, denn Smudo dreht sich wenige Runden vor Schluss noch in der Loop, so dass ich vorbeikomme und Axel bringt das Kunststück fertig, sich in der vorletzten Kurve der letzten Runde in den Graben zu befördern, so dass immerhin noch ein zweiter Platz für mich herausspringt. Nach dem Rennen beglückwünscht mich Till als den "moralischen Sieger". Ich sehe die Sache allerdings etwas anders. Das Rennen habe ich in erster Linie durch meine Fehler und nicht durch mein Pech verloren. Hätte ich nach dem Boxenstop den Motor doch nicht so gequält ... hätte ich den Anbremsversuch in der Ninety doch bloss bleiben lassen (obwohl ... irgendwie war das geil ;-) ... hätte, hätte, hätte ... Na ja. Das nächste Rennen kommt schon bald. Spa? Ach so. Na dann wart ich halt auf's übernächste ... ;-) |
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3. Michael "Smudo" Schmidt (Eagle) | ||||||
Was für ein Rennen. Es beginnt schon mal gleich mit der großen Genugtuung vor Stöcker auf Platz Drei im Starterfeld zu stehen, soviel Aufmerksamkeit macht mich doch glatt supernervös. Ruhig....Konzentration, zack huch da ist schon die Flagge. Das Spiel mit der Kupplung lief gut, allerdings einen Wimpernschlag später als Blitzstarter Stöcker der in der ersten rechts gleich vorbeizieht. Zwei Kurven später im kaltbereiften benzinschweren Pulk gerät er im Loop in Gefahr außen aufs Gras zu rutschen und muß lupfen Laut und hysterisch die Aspannung durch meine Wohnung scheppernd ablachend fahre ich auf Platz 2 hinter Händchen. Allerdings nicht alleine. Der Cooper von C. Velemerig ist mir dicht im Nacken. | ||||||
Noch habe ich Velmerigs hektischem Rennfahreratem im Genick eine Prise Bremsstaub und Reifenrauch entgegenzusetzen. Doch es hilft nichts. Velmerig hinter mir und die Aussicht auf einen schweißnassen Kampf an der Spitze haben mich wenige Runden später die Nerven gekostet: Im Glauben vor dem Loop noch einen Meter später bremsen zu können rutsche ich natürlich (mal wieder) ab und muß Shift-R drücken. Dabei gehen Stöcker und Köster vorbei. Velmerig alerdings war mir derart knapp auf den Fersen, daß er mir den Fehler nachmachte und auch abrauschte. Hehe, so blieb er hinter mir. | ||||||
Gut, dann also jetzt eben ruhig durchatmen und konzentrieren, was natürlich nicht leicht fällt wenn einem nicht weniger als Velmerig, Kral, LeStrange und S.Krieger dabei zusehen und den Fuß auf dem Gas haben. Ffft, dann drehe ich halt die Rückspiegel weg, so muß ich mir das Elend nicht länger ansehen. Die durch Shift-R erkalteten Reifen habe ich mit meinem hitzigen Gemüt vergessen und so kommts daß ich durch den Rutscher in der Speedtrap Velmerig vorbeilassen mußte. Peinlich. Zum Glück habe ich vor Kraal gerade noch die Tür zubekommen und er legts auch nicht drauf an mir in die Kiste zu fahren. Jetzt aber. Runde Fünf. Pushpushpush. | ||||||
Drei Runden später das Wunder. Natürlich wäre mir ein Kampf lieber gewesen, aber über Wunder soll man sich nicht wundern, sondern man soll sie nutzen. Eine Rauchfahne in der Speedtrap am Horizont kündet von Velmerigs Motorplatzer. Hat der Cooper den Loopunfall wohl doch übel genommen obwohl seine Statur das nicht vermuten läßt. Hähä. Auf gehts auf dem meiner Ansicht nach ohnehin bereits verdienten vierten Platz hinter Köster, Stöcker und Händchen. | ||||||
A. Köster in seinem Ferrari riecht den Braten. "Verdammt, da steht ja Schmidt auf der Boxentafel, na warte, der wird sich wundern wie sich der Abstand vergrößert" sagt er sich bestimmt. Später an die Bremse, früher ans Gas, wie leicht bricht das (alte Rennfahrerweisheit). Und immer wieder ist Köster mit den Schlappen im Gemüse. Sieht zwar sportlich aus, ist aber nicht schnell und verschmutzt das schöne Rot auch. Auf dem obigen Bild ein Schnappschuß beim Sprung in die Grasnarbe des Loop. Das untere Foto zeigt Köster beim Rausbeschleunigen aus dem Acker ausgangs der Esses. | ||||||
Aber auch ich komme ausgangs der Ninety derart unruhig auf die Gerade, daß ich beim Beschleunigen mit dem Hinterrad außen durchdrehe und vollkommen kontrolllos über die Piste geradewegs in das Start-Ziel-Gestänge knalle. Zu all dem Uberfluß gehen S.Krieger und C.Velmerig vorbei. Verdammt, damit wieder auf Platz 6 abgerutscht. Aber Gott ist mit den Dummen. Die Revanche erscheint in Gestalt des Eagle-Kollegen Burkey, dem sieben Runden später ein ganz ähnlich Fehler vor Start-Ziel passiert. Beim wieder auf Touren kommen rauscht Köster voll rein und muß ebenfalls Shift-R drücken. Wenigstens etwas. | ||||||
Chancengleichheit für die zweite Hälfte des Rennens denke ich. Zumal diverse Fehler das Feld vor mir immer näher rücken lassen und eine spannende zweite Halbzeit in Aussicht stellen: Velmerig verliert die Kontrolle in der Fast Bend und muß mal wieder Shift-R drücken. In Runde 24 passiert S.Krieger ähnliches in den Esses. | ||||||
Ab Runde 29 ist S.Krieger endlich in Sicht und der Kampf um Platz 4 beginnt. Der heftigste Teil meines Rennens. Diesesmal ill ich keine Fehler machen, sondern wie im Lehrbuch Krieger erst zurechtlegen und zuschlagen wenns sicher ist. Deshalb stecke ich bei der ersten Chance vor dem Loop zurück. Zuviel Respekt habe ich vor der Kurve.Viele Runden später gelingt es mir erst Krieger vor der Ninety wegen seines Verbremsers zu kassieren, der als echter Sportsman Platz läßt und ich bin endlich auf dem vierten Platz. | ||||||
Zum Glück lief das Rundenziehen der Spitze auch nicht ohne Fehler ab und so kam es, dass der dritte Platz doch noch immer näher rückte, Und zwar in Form von A. Köster, dessen Burkey-Crash ja das Shift-R-Handicap einbrachte. Ab Runde 39 begann für mich das Kopfrechnen denn pro Turn nahm ich Köster eine Sekunde ab. Auf dem oberen Bild sehr schön zu sehen wie ich am Horizont anrausche. Aber die Vorstellung von einem kontrollierten Überholvorgang auf Platz Drei zum Ende des Rennens blieb leider ein Traum. Ähnlich wie Burkey den Ferrari von Kösters auflaufen ließ, kam es in Runde 47 zum spektakulären Crash zwischen den sich jagenden Händchen und Stöcker in den gerade wieder nach seinem Dreher anrollenden Dalton-Honda und beide werden zu Shift-R gezwungen. | ||||||
Dabei zieht Köster sicher nicht ohne Schadenfreude an seinem Teamkollegen vorbei und ist somit zweiter hinter Stöcker. Dalton, vermutlich konfus durch den Crash und sich in Sicherheit wähnend, da er die Spitze bereits vorbei vermutet, fährt gemütlich die Esses hoch, so daß ich heftig ausweichen muß und auch noch kräftig in die Leitplanken rausch, aber der Eagle, klasse Auto, hält was aus, jetzt bloß nicht Shift-R in den letzten Runden, die Chance aufs Treppchen ist da. Ich hoffe, daß sich im Getümmel vor mir noch was tut. Da will das wütende und schnellere Händchen natürlich an Köster vorbei der seinerzeit schon den Champagnergeschmack auf der Zunge hat, da der beshift-R-te Stöcker ja evtl in Schlagnähe wäre, na und der wiederum hat die beiden Irren im Nacken. Das alles acht Runden vor Schluß. Da fällt doch der eine oder andere Dreher für mich ab. Vor mir Händchen, Köster und Stöcker. Da ! Sechs Runden vor Schluß dreht sich Händchen ausgangs der Ninety, zuviel Gas gegeben. Schmidt vorbei, wobei er fast in den ausrollenden Ferrari rast, doch der Umweg über die Wiese rettet beide. Vor lauter Freude verliere ich vier Runden später mal wieder im Loop die Nerven und das Auto und muß Shift-R drücken Händchen vorbei. Scheiße, den 3ten Platz verschenkt | ||||||
...und dann die Sensation: Köster verliert in der Kombination vor der Ninety das Auto und rammt dabei Stöcker, der seinen Honda zum Glück schadlos abfangen kann um den ersten Platz zu erfahren, auch Händchen vorbei, Kösters Shift-R setzt ihn vor mich, doch ich komme mit phänomenalen Schwung an und setze mich vor der Start-Ziel-Kurve links neben ihn und gehe vorbei. Kurzer Schulterblick bei dem ich mich bereits vorbei wähne und auf den Scheitelpunkt zugebremst, peng, Köster will nicht aufgeben und es kommt zur heisspornigen Kollision 20 Meter vor der Ziellinie. Der sich schuldig fühlende Köster läßt mich dann doch noch gewähren und ich komme zum ersten Treppchenplatz dieses Jahres. Bei Kösters muß ich mich für diesen fairen Zug bedanken. Stundenlanges Replay-Studieren hat mir gesagt, daß wir natürlich beide an dem Unfall schuld waren, er also hätte ebenso noch den dritten Platz erhaschen können. Danke. Jetzt ist die Motivation so hoch wie nie. Spa wird momentan trainiert, damit ich die Vorteile des Eagle nutzen kann. | ||||||
4. Axel "Helldriver" Köster (Ferrari) | ||||||
Die Qualifikation verlief wieder Erwarten recht
gut. Nach einigen Problemen mit direkt in meiner Linie verunfallten (da war wirklich kein
Platz zum ausweichen mehr), konnte ich meine Nerven und meinen Blutdruck wieder unter
Kontrolle bringen. Meine persönlich schnellste Runde konnte ich schließlich im 2.-ten
Drittel der Quali erzielen. Nur 0,03 sec. über meiner absoluten PB mit Ferrari in Glen.
Danach war irgendwie die Luft raus und ich konnte mich nicht weiter verbessern. Das am Ende noch ein 5.-ter Startplatz dabei raussprang freute mich natürlich besonders und die Tatsache noch vor TITOP (kleiner grüner Kobold?) zu stehen natürlich besonders. :) |
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Nun gut, der Start des Rennens verlief
erstaunlich reibungslos. Wider erwarten kam es zu keinem Unfall in den Esses. Meinen
5.-ten Platz konnte ich halten und wäre mit diesem Ergebnis auch zufrieden gewesen.
Erstmal den Rhytmus finden, dachte ich mir, dann ein bischen das Tempo forcieren und sehen
was sich so ergibt, war meine Planung für das Rennen. So gegen Mitte des Rennens, bis hierher keine Probleme, komme ich mit Full-Speed auf die Kuppe zu, und vergesse aufgrund eines unwichtigen Gedankens zu bremsen *lol*. Kann ja nicht gutgehen. Wilder Abflug, Auto wieder auf die Strecke und weiter. Na denn, das kann ja noch lustig werden. |
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Mittlerweile drücke ich mich auf dem 3.-ten
Platz rum und frage mich was ich eigentlich so weit vorn zu suchen habe. Der Abstand zu
Händchen und Stöcker bewegte sich immer so um die 20 sec. Plötzlich bekomme ich nur
noch 5 sec. zu Platz 2 angezeigt und die Anzeige wechselt jede Runde von Händchen zu
Stöcker und zurück. Na, da geht doch vielleicht noch was? Meine Chance sah ich 10 Runden vor Schluß gekommen, als auf Höhe der Start-Ziel-Linie ein Honda und ein Ferrai rumstanden und gerade wieder losfuhren als ich vorbeizog. Donnerwetter! Führung? Nein, "nur" Platz 2. Das Händchen hatte ein Problem mit einem überrundeten Honda. |
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Die letzten 10 Runden hab ich dann gepuscht wie
ein blöder und konnte Stöcker immer näher kommen, der selber an einem zu überrundenden
nicht vorbeikam. Letzte Runde, Stöcker nur wenige Meter vor mir. Jetzt oder nie. Über
die gesamte Runde schließe ich zum führenden Honda auf und bin 2 Kurven vor Schluß nur
eine Getriebelänge hinter ihm. Beim Anbremsen der Ninety drehte sich mein Ferrari weg und
das Händchen konnte vorbeiziehen. Kaum stand ich wieder in Fahrtrichtung kommt Smudo von
hinten angeflogen. Bei einer "Aktion mit der Brechstange" in der letzten Kurve
drehe ich Smudo auch noch um und lasse ihn der Fairness halber vor mir ins Ziel fahren. Schade, mit etwas mehr Ruhe im Hirn wäre Platz 2 dringewesen. So wars nur Platz 4. Trotzdem ein Riesenspass. Ich freue mich schon jetzt auf Spa. |
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